...und man sowieso nass wird, kann man sich auch gleich in die Fluten stürzen. Und genau das hab ich getan, weil es eh den Anschein hatte, als würde das Wetter in nächster Zeit nicht wirklich besser werden. Mit einer kleinen feinen Tauchschule am touristischsten Strand der Insel ging es fünfmal hinab und endlich war ich auch im Indischen Ozean tauchen.
Zusammen mit den Deutschen Markus und Sascha wurde das Ganze auch eine ganz gesellige Angelegenheit und mit ihnen ging es drei Tage in Folge mit dem Boot raus zu fünf verschiedenen Tauchplätzen.
Weil es nachts so gestürmt hatte die ganze Woche, war die Sicht nicht ganz so toll wie sie sein könnte, aber gesehen haben wir trotzdem ganz viel. Wir gehen sogar davon aus, dass ein Walhai in
unserer unmittelbaren Nähe war, denn wir sahen einen riesigen Schatten, aber mehr auch leider nicht. Die Crew auf dem Boot sah auch sowas in der Art und meinte, dass es von oben gut ein Walhai
gewesen sein könnte, denn so nah an der Küste gibt es nicht wirklich viel anderes Getier, das mal eben fünf Meter und mehr lang wird.
Wirklich deutlich gab es dafür eine Horde Humphead Parrotfish (auf Deutsch heißen sie laut Wikipedia Büffelkopf-Papageifische), anderthalb Meter lange Riesen, die aber ganz harmlos und gemütlich
sind. Zu nahe will man ihnen trotzdem nicht kommen, denn sie haben eher einen Schnabel als einen Mund, so stark, dass sie sogar durch versteinerte Korallen beißen können. Davon isst so ein Vieh
im Jahr mehrere Tonnen – am anderen Ende kommt dann Korallensand raus, der diese wunderschönen Strände hier so weißsandig macht.
Zwei kleine Albino-Muränen haben uns ganz neugierig beobachtet, aber den anderen Riff- und Wrackbewohnern schienen wir relativ egal zu sein. Eine gigantische Gruppe Barracudas kam vorbei und wir haben eine ganze Gruppe Feuerfische gesehen, die immer so hübsch anzuschauen aber leider hochgiftig sind. Sogar zwei Schildkröten hatten einen kurzen Auftritt und die waren der Hauptgrund für meine Tauchgänge hier, denn ich wollte unbedingt mal eine Schildkröte beim Schwimmen sehen, wo sie hier schon überall an Land zu sehen sind. Ganz unverhofft gab es aber tatsächlich noch was viel besondereres: Tintenfische! Zwei Stück gab es zu sehen und während einer einfach nur stur dunkelbraun blieb, bot der andere uns eine richtige Show, denn so ein Oktopus kann die Farbe und Musterung ändern je nach Untergrund (so sah er erst genauso aus wie der Sand, dann wie die Koralle, auf der er sich niederließ) und nach Stimmung. Als wir ihm irgendwann zu sehr auf den Senkel gingen, wechselte er deswegen ganz schnell zwischen verschiedenen Mustern und hatte zwischendurch knallweiße Punkte, die zwei Mal hell blinkten. Verrückte Sachen gibt es da unterm Meer!
Fotos sind übrigens weitestgehend die von Markus. Ja, die nächste Kamera hat den Geist aufgegeben, ausgerechnet bei der zweiten Schildkröte. Naja...muss ich wohl wiederkommen ;)
Der Urlaub ging zu Ende mit zwei Tagen, an denen doch tatsächlich nochmal die Sonne raus kam und so ging es über Mauritius wieder zurück nach Hause. Einen kurzen Rückblick gibt es noch zum
Schiffle-Fahren. Die letzten Wochen an Bord durfte ich öfters mal ein paar Aufgaben von Chefin Annika übernehmen und hatte regelmäßig als Wunschausflug „keinen Ausflug“ in meiner Wunschliste
stehen. Damit ich aber nochmal was cooles erleben durfte, schickte Annika mich beim letzten Anlauf in Madagaskar mit den Wassersport-Kollegen mit zum SUPen, zum Stand-Up-Paddle-Boarden. Das ist
eine richtig coole Sache, die ich noch nie gemacht aber schon oft gesehen hatte. Man steht auf einer Art dickem Surfbrett, bekommt ein Paddel in die Hand und paddelt drauf los. Recht entspannt,
wenn man erstmal steht. Wie ich mich kenne, war ich überzeugt, dass ich sofort ins Wasser fliegen würde – tat ich auch tatsächlich, aber nur drei Mal und danach war es einfach nur toll! Solltet
ihr mal ausprobieren wenn ihr die Möglichkeit bekommt. Danach tut alles weh, man hat Muskelkater am ganzen Körper und durchs ständige ins-Wasser-Fallen natürlich auch Sonnenbrand überall, aber es
lohnt sich wirklich.
Und damit verbrachte ich einen richtig schönen Tag auf dem vermutlich letzten Scout-Ausflug meines Lebens. Denn nach knapp drei Jahren bei AIDA geht meine Scout-Karriere zu Ende und aufs nächste
Schiff werde ich nicht mehr in Polo und Shorts aufsteigen, sondern in weißer Bluse mit Streifen auf den Schultern. Und als Streifenhörnchen melde ich mich dann im Mai wieder von Bord der
AIDAprima – aber wer weiß, ob vorher nicht auch noch der ein oder andere Urlaub drin ist…
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Michael aus Fulda (Samstag, 23 Februar 2019 18:03)
Herzliche Glückwünsche zur Beförderung und viel Erfolg in der neuen Tätigkeit.
Aber erst einmal schöne Urlaubstage.