Geckos, Boots & Guinea Pigs

Die Stadt an sich ist ziemlich überschaubar, nicht ganz so hübsch wie Cairns aber dafür offenbar auch nicht so arg überlaufen. Von der Stadt aus kann man ewig weit am Strand entlang – entweder direkt am Wasser oder zwischen Strand und Straße auf der Uferpromenade „The Strand“. Also nicht wundern, wenn ich mal sage, ich war am Strand und war aber gar nicht im Sand unterwegs ;)
Die wichtigsten Geschäfte gibt es in der Innenstadt (etwa ne dreiviertel Stunde zu Fuß von Belgian Gardens, wo Geoff wohnt) und es gibt in angenehmer Busentfernung zwei riesige Einkaufszentren, und zwar diesmal nicht unterirdisch wie in Singapur.

Gestern hab ich dort Großeinkauf gemacht – alles andere hat Geoff ja da, nur das Bedürfnis nach süßen Sachen wird nicht ganz befriedigt. Deswegen ging es heute zum Woolworths für Keks- und Schoki-Shopping. Für einen Monat sollte der Vorrat erstmal reichen ;)
Tagsüber esse ich eh fast nix, weil ich mich immer so auf die richtig leckeren Riesenportionen von Essen freue, das halt grad so da war (Max würde das jetzt als professionelles Rumlag bezeichnen). Fisch gab es leider noch keinen, denn kaufen tut Geoff keinen und zum Fischen war das Wetter in der letzten Woche zu schlecht.

Er freut sich, weil er endlich mal mehr als eine Portion kochen kann und ich bekomme dann fast jeden Abend zu hören: „Tonight you’re gonna be my guinea pig!“ und dann freut er sich wenns mir schmeckt ;)
Bei Facebook steht auf seinem Profil grade: „A couple of scotches down the hatch and im feeling creative in the kitchen, chicken surprise with risotto, surprise is i have never cooked it before so god only knows how it will turn out, and last time i cooked risotto i threw out the rice and the pan it was burnt in.. I can only hope that i dont poison my guest, ambulance is on speed dial....“ Also wenn ich mich gar nicht mehr melde nach heute Abend – ihr wisst, was passiert ist :D

Meist hab ich die Unit für mich, denn mein Host geht 6 Tage die Woche früh morgens arbeiten. Es gibt nur einen Schlüssel, aber das macht gar nix. Mit der key-in-the-boot-Regelung von meinem Ankunftstag kommen wir beide ganz gut klar und so weiß man immer genau, wo man den Schlüssel wohl findet wenn man mal die Back Door aufmachen will.
Gestern wollte ich das in Geoffs Zimmer machen damit ich meine Wäsche zum Trocknen raushängen konnte und ich wurde so doll überrascht, dass ich erstmal mit offenem Mund ein paar Minuten lang einfach dastand und nix tun konnte. Denn gerade letztens noch habe ich mich informiert über Geckos als Haustiere – wer hätte da gedacht, dass ich so schnell einen haben würde?!

Aus der Schiene des Fliegengitters huschte ein süßer kleiner hellbeiger Gecko heraus, als ich die Tür öffnete. Und sooo niedlich war der, hat mich mit ganz lieben großen Augen angeschaut und wusste auch gar nicht wie ihm geschieht. Raus bekam ich ihn natürlich nicht mehr, aber wieder zurück in die Türschiene. SMS an Geoff diesbezüglich bekam zur Antwort: „Ok, cool“.

Als er heimkam, eröffnete er mir, das wär ganz normal, denn über der Schiene ist auf der anderen Seite eine kleine Öffnung nach draußen und er kennt den Kleinen schon, der fällt ihm öfters auf den Dötz. Unter der Front Door dasselbe, deswegen darf man auch auf keinen Fall ne Müslipackung oder so offen stehen lassen, weil die sich sonst alles Mögliche daraus krallen. Und erschrecken soll ich auch nicht, wenn in der Dusche mal ein Frosch sitzt…
Seit der Gecko weiß, dass ich hier bin, macht er mir auch immer aufs Bett. Aber das ist nicht weiter schlimm, einmal die Laken ausgeschüttelt, dann muss ich nicht mehr drin schlafen und es sind nur ganz kleine fest Köddel :D

Ich bin also angekommen in Tropical Northern Queensland und liebe es mehr denn je nachts mit Krötengeglucker und Froschgequake und Geckogeknatter einzuschlafen…
Guts Nächtle und bis bald!