Deutschland-Tour: Etappe 7 Erftstadt - Köln

Am Donnerstag war meine Radkarte immer noch zu klein, um irgendwas drauf zu erkennen und die Radschilder wurden auch nicht wesentlich übersichtlicher. Laut meiner Handykarte musste ich dann also solange gradeaus bis ich an einer fünffachen Kreuzung abbiegen sollte. Weil ich aber nie an einer solchen vorbeikam, war ich irgendwann schon viel zu weit nördlich um sinnvoll nach Köln-Ehrenfeld zu kommen. Aber wo ich grade mal da war, machte ich einen kurzen Abstecher nach Brauweiler und verbrachte meine Mittagspause mit Subway-Cookie und Cola im Park hinter der Abtei dort.

Kölner Dom
Kölner Dom

Auf dem Rückweg zurück zum Weg wurde mir der wahre Grund für den Abstecher bewusst: Ich hatte vergessen, wie sich Rückenwind anfühlt und wollte mal wieder von hinten bepustet werden. Zurück am Radweg ging es dann auch ganz flott gradeaus nach Köln rein und auch ganz einfach zu Andi nach Ehrenfeld – zum allerersten Mal während meiner Tour kam ich genau dann an meinem Ziel an, für wann ich mich angemeldet hatte.

 

Meine treuen Leser erinnern sich sicher an Andi, ein Siebtel der fabelhaften Clique beim Auslandssemester in Townsville. Ich kam nach den 40 Kilometern von Erftstadt schon am frühen Nachmittag in Ehrenfeld an und so radelten Andi und ich in die City, trafen seine total liebe beste Freundin Yvonne, aßen Pasta und setzten uns mit einem Bierchen zum Sonnenuntergang an den Rhein. Weil Andi irgendwie alles weiß, gab’s sogar noch eine ganz privatpersönliche Tour durch Köln und Infos, mit denen ich am nächsten Tag einen kleinen Jungen und seinen Papa sehr glücklich machen konnte.

wer findet das Saturn-Fenster?
wer findet das Saturn-Fenster?

Ich sah das vom Gründer des Saturn-Elektromarktes gesponsorte Fenster im Dom, die Ausgrabungsstätte wo zur Zeit alt-jüdische Gebäude freigelegt werden, Ruinen der römischen Stadtmauer, die man nur sieht, wenn man in das Parkhaus am Dom reingeht, die abertausend Schlösser an der Hohenzollernbrücke und, und, und. Besonders lustig: Die Kölner Philharmonie liegt unter einem flachen runden Platz, der sich hervorragend zum Skaten eignet, daher stehen an Konzerttagen immer Leute rum, die den Platz bewachen und sicherstellen, dass auch ja niemand Lärm darauf macht, der die Aufführung darunter stören würde. Wie bescheuert, das überhaupt erst so zu bauen.

Hohenzollernbrücke
Hohenzollernbrücke

Als wir über den Domplatz schlenderten gab es einen geballten Aussie-Flashback: Erst liefen wir zufällig zwei Mädels über den Weg, mit denen wir in Townsville studiert hatten (wobei ich mich nur an eine flüchtig erinnern konnte), dann kam auch noch ein junger Kerl aus Melbourne und erzählte uns von seiner Band, die jetzt versucht, ihre Musik unter die Leute zu bringen. Damit er sich sein Rückflugticket nach Aussie leisten konnte, steuerten wir jeder fünf Euro bei und kauften seine CD. Bei Youtube gibt’s von ihnen noch nix, aber wer Interesse an gutem australischem Rock hat, lasse es mich wissen.

 

Zur Küche kann ich zusammenfassend sagen, dass keiner meiner Gastgeber mich in irgendeiner Weise enttäuscht hat. Doch so ganz war mein Trip ja noch nicht zu Ende…

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