Nach so viel See und vor allem so viel Gästekontakt mit den
immer gleichen Gästen auf den ewigen Transreisen musste endlich mal wieder
Urlaub her. So schön die Kreuzfahrt zu Neujahr auch war – irgendwie ist es eben
doch Urlaub am Arbeitsplatz und das ist auf Dauer uncool. Also wurde endlich,
endlich abgehakt, was schon seit Jahren auf Platz Nummer Eins meiner
Places-To-See-Liste stand: Irland!
Wenn man zum ersten Mal nach Irland kommt, erwartet man ja
schon irgendwie, dass es ein bisschen ist wie England. Da Isabel und ich sehr
große England-Fans sind, haben wir das nicht nur erwartet, sondern auch sehr
gehofft – und enttäuscht wurden wir nicht.
Das schönste am Selbstfahren im Urlaub ist ja die
Spontaneität, mit der man seine Route planen kann. Ein paar Tage im Voraus
steckten wir abends die Köpfe zusammen und brüteten über der guten Straßenkarte
und so wussten wir immer ungefähr, wo wir hinfahren würden. Bzw. wusste Isabel
es, und ich konnte nicht anders als ihr vertrauen, dass wir irgendwo sinnvoll
rauskommen würden.
Ausnahmsweise muss ich mich nicht drauf verlassen, was der
Reiseleiter sagt, und dahin fahren, wo der Bus halt hinfährt. Nein, dieses Mal
sind wir ganz flexibel unterwegs und fahren hin, wo es grade hübsch aussieht.
Mit zwei bis drei Tagen Vorlauf haben wir unsere Hostels gebucht und weil die
von Isabel präparierte Straßenkarte mit ein paar Kugelschreiber-Sternchen
versehen war, wussten wir ja eigentlich schon immer vorweg, was da so auf dem
Weg liegt. Einer der größten Sterne auf der Karte musste dann natürlich sein
und so ging es endlich wieder auf See.
Nach dem Abstecher auf die Aran Islands ging es zurück an
die Festlandsküste und immer weiter entlang einer der spektakulärsten
Küstenstraßen der Welt: dem Wild Atlantic Way. Eigentlich will man sich ja
anpassen und die Sprache der Einheimischen lernen, aber „Slí an Atlantaigh
Fhiáin“ ist dann doch etwas komplizierter (und so ist es mit scheinbar jedem
Wort), also blieben wir doch beim Englischen, was ja auch so wunderbar
melodisch klingt, wenn die Iren es sprechen.
Wie gut, dass Irland so viel Landschaft hat, da muss man
sich nicht so viel in den Städten rumtreiben. Entlang unserer Route von Dublin
nach Dublin kamen wir aber gezwungenermaßen doch durch die Metropolen und ein
kleiner Stopp musste natürlich doch jedes Mal sein, wenn man schon mal dran
vorbei kommt.
Mehr oder weniger weit weg von den Städten wird es
spektakulär an Irlands Küste – und weit ist die Küste ja eigentlich nie weg. Wenn
man irgendwann genug hat von Grün und Schafen, hält man sich Richtung Atlantik und
weiß schon vorher, dass man mit gigantischen Ausblicken belohnt werden wird.
Ganz oben auf unserer Liste stand eins der Highlights jedes Irland-Reisenden:
die Cliffs of Moher.