Bei so viel schöner Schlittenerfahrung wollten wir trotz
Kälte noch mehr Zeit draußen verbringen; ich sage euch, es war ein echt anstrengender
Urlaub, der bisher kälteste, aber irgendwie auch einer der beeindruckendsten meines
Lebens. Unser Hotel wirbt für sich als „Abenteuer-Resort“ und in unserem vorab
gebuchten Paket waren neben Huskys und Rentieren auch eine Tour mit dem
Schneemobil und eine Wanderung in Schneeschuhen inkludiert.
Wenn überall meterweise Schnee draufliegt, werden
unweigerlich alle Geräusche ein bisschen gedämpft. Da der Winter sich dem Ende
zuneigt und die Sonne wärmer strahlt, schmilzt öfters mal die oberste Schicht Schnee,
dann schneit es wieder drauf, und so weiter – also knackt und knurpselt der
Schnee besonders schön, weil so viel kleine Eisteilchen drin sind. Laufen im
Schnee hat so etwas extrem meditatives irgendwie, wenn man nichts hört außer
seinen eigenen Schritten.
Weil wir so schön vorbereitet waren auf die Kälte, wollten unsere
dicken Winterklamotten natürlich gleich ausprobiert werden. Also fuhren wir in
einem Kleinbus mit sechs anderen Touristen raus aus Rovaniemi in die Korouoma-Schlucht,
was unter den Extremsportlern bekannt ist als toller Ort zum Eisklettern. So
krass sind wir nicht drauf, wir wollten lieber schauen und ein bisschen weniger
extrem unterwegs sein.
Acht Jahre lang stand eine Einladung im Raum. Acht Jahre
lang recherchierte ich und überlegte ich. Und nun hat es geklappt: ich konnte
meine Ex-Kollegin Rita und ihre Familie endlich in Finnland besuchen! Weil nur
Flüge nach Helsinki wirklich leicht zu planen sind und Rita aber nicht in der
Hauptstadt wohnt, erweiterte ich den Besuch bei ihr natürlich mit einem Trip Richtung
Norden, damit sich die Anreise auch lohnt.