Hallöchen – ich meld mich auch mal wieder. Diesmal von einem Kontinent weiter unten :) ja, Good Ol‘ Aussie hat mich wieder!!
Nach dem netten Mittag im Botanischen Garten mit den zwei verrückten Fotofreaks ging es zurück ins Hostel um meine letzten getrockneten Mangos und Käsekräcker zu vernichten und dann meine Sachen zu packen. Der Koffer ging gerade so zu – ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, irgendwie eine Ordnung reinzubringen nachdem ich alles durcheinander gewühlt hatte. Noch ein letztes 1$-Tee-Gesöffs und ab gings zur Bahn. Und natürlich, wie hätte es bei meinem Glück auch anders sein sollen, wollte die Security-Frau an der Station gleich mal meinen Koffer aufmachen. Ich muss wohl ziemlich mies gelaunt ausgesehen haben, denn sie warf nur einen kurzen Blick rein und lies mich dann gleich alles wieder genauso zu machen.
Am Flughafen angekommen erstmal große Erleichterung: Koffer war nicht signifikant schwerer geworden. Lag vielleicht dran, dass die neuen Lautsprecher genauso viel Platz und Gewicht brauchen wie die 4 Tops und 3 Hosen, die ich für den Flug übereinander anhatte (und ich übertreibe nicht…). Ich habe noch schnell meine letzten sieben Singapurdollars und 85 Singapurcents ausgegeben (es gab Wonka-Nerds, diese mega leckeren kleinen süßen Kügelchen, die man perfekt nebenher im Flugzeug lutschen kann), nur um dann beim Umtauschen meines letztes Zehners in Aussie-Dollars wieder 45 Singapurcents rauszubekommen. Mist aber auch. Vielleicht kann ichs ja einem guten Zweck spenden oder treffe irgendwen, der auf dem Weg nach Singapur ist.
Mit leichter Verspätung ging es nach Darwin in einer kleinen Boeing, wo neben mir ein Ehepaar seine Plätze hatte, das irgendwie nachdem das Seatbelt-Sign ausgeschaltet worden war sich irgendwo
anders rumtrieb und ich mich ausstrecken konnte. Schlafen ging allerdings nicht – mein Buch war so spannend…
In Darwin angekommen wars ein ganz seltsames Gefühl, hatte doch hier der ganze Aussie-Wahnsinn damals 2006 angefangen, als die 4 deutschen Mädels und ich hier nach unserem Flug auf unsere
Gastfamilies warteten und in der Departure Lounge bittere Tränen vergossen ob der viel zu schnell vergangenen 7 Wochen.
Aber ich freute mich tierisch, wieder australische Erde unter den Füßen zu haben. Ziemlich mies vor dem letzten Flug nach Townsville fühlte ich mich behandelt, als herauskam, dass die 2 Stunden
an Bord der kleinen Maschine nicht von Qantas, sondern von AirNorth ausgeführt werden würden, die nur 20 Kilo Freigepäck haben. Ich musste also nach allem, das so gut geklappt hatte, noch 4 Kilo
Zusatzgewicht zahlen. Pff….
Der letzte Flug war anstrengend, aber ziemlich cool eigentlich: von Darwin aus führt die Route erstmal Richtung Pazifikküste und dann immer die Küste entlang Richtung Süden. Ich kam also überall vorbei wo ich schonmal am Boden war – sah meinen geliebten Daintree Rainforest unter mir dahinziehen und Cairns unter einer dicken Wolkendecke verschwinden. Das Wasser war so schön ruhig und blau und das Wetter war herrlich. In Townsville angekommen dann leider leichte Enttäuschung – Himmel komplett bewölkt. Schade, aber die Temperatur mit 22 Grad und leichtem Wind die perfekte Abkühlung nach diesen stickig-heißen Tagen in Singapur.
Nachdem der nette Taxifahrer mich mit falschen Infos zu meiner Zieladresse rausgeworfen hatte, saß ich erstmal zwei Stunden vor der falschen Unit (so kleine einstöckige Häuschen, wovon in sonem Compound ganz viele stehen, die sich Waschanlagen und Pool und so teilen), bevor mir eine nette Nachbarin sagte, dass da wo ich warte gar kein Geoff wohnt. Ups. Bis ich dann irgendwann dahintergekommen bin, dass ich zu Unit 16 in Compoundnummer 30 musste und nicht andersrum, war ich völlig übermüdet, aber endlich fand ich den versprochenen Schlüssel im Cowboystiefel vor der Tür von Nummer 16. Ein neues Bett aus drei aufeinandergestapelten weichen Matrazen wartete auf mich und es raffte mich dahin.
Geoff kam gegen fünf von der Arbeit heim und es war super, endlich wieder diesen lange verdrängten, stark vermissten Aussie-Slang zu hören, den Geoff besonders gut drauf hat. Er kochte ein üppiges Abendessen und ich fühl mich hier echt wohl. Vielleicht bleibe ich doch hier, wenn sich mit eigenem Zimmer nix ergeben sollte. Zum Strand sinds wohl nur 5 Minuten zu Fuß (yeaaay!!) und von dort 20 Minuten an der Seafront entlang in die Innenstadt. Morgen mache ich mich da mal auf den Weg hin (wenn es aufgehört hat, so tierisch draußen zu schütten) und schaue mich nach nem Job um.
Jetzt muss ich ins Bett, mir fallen schon halb die Augen von alleine zu. Seid ihr nur beruhigt: mir geht es gut und ich bin in guten Händen. Passt auf euch auf und fühlt euch gedrückt!
PS: Ich hab jetzt auch rausgefunden, wieso es in Singapur so sauber ist. Es gibt Bußgelder für so ziemlich alles - für Leute, die auf die Straße spucken (was die Chinesen bei sich daheim ja so gern machen); für Leute mit Zigarette in der Hand; für Leute, die eine rauchen; für Leute, die Fotos machen wo sie keine machen sollen; für Leute, die am Bahnhof oder in der Bahn essen oder trinken; für Leute, die Durian-Früchte an öffentlichen Plätzen mithaben (deren Fruchtfleisch stinkt wohl ganz fürchterlich); für Leute, die Rasen betreten, den sie nicht betreten sollen; für Leute, die entzündliche Gegenstände mit sich rumtragen; ... und das sind dann keine kleinen Bußgelder - das geht erst bei 500$ los und geht dann bis in ungeahnte Geldbeträge hoch...jetzt wisst ihrs :)
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