Das tollste am Reisen sind ja eigentlich nicht die Strände und Buchten und Sehenswürdigkeiten. Das tollste sind eigentlich die Charaktere, die man kennenlernt, wenn man auf Reisen ist. Da gibt es die Neugierigen und die Schleimer und die Langweiler und die Romantiker, und alle sind irgendwie einzigartig und tragen zu dem ganz besonderen Erlebnis „Ausland“ bei. Wobei die Strände und Buchten schon auch ziemlich toll sind…
Als AIDA-Scout wird man ja immer und überall als solcher erkannt. Mit dem knallroten Shirt mit dem Kussmund auf dem Ärmel entgeht man niemandem und der riesige Rucksack trägt auch nix zur Tarnung bei. Und weil ja alle Scouts prinzipiell immer gleich aussehen, wurde ich an 3 Ausflugstagen jetzt schon 2 Mal angequatscht von Wildfremden, die überzeugt waren „Hey! I remember you!“ Dann versuchen die Jamaikaner einen in ein Gespräch zu verwickeln, sodass man sich irgendwann ihr Visitenkärtchen andrehen lässt – „Falls du mal ein Taxi brauchst…“ oder „Wenn du mal Lust auf ein Glasbodenboot hast…“ oder „Wenn du mal wen zum Reden brauchst…“. Oder dann das andere Extrem: Die Shop-Besitzer, die dich freudestrahlend begrüßen, bis sie den Kussmund auf dem Oberarm sehen und bäm – bist du der unwichtigste Mensch der Welt. Die sind ja nicht blöd und wissen, dass wir üblicherweise nicht das riesige Geld im Touri-Lädchen lassen.
Da halte ich mich doch lieber an die tierischen Bekanntschaften. Die sind so viel sympathischer! Zum Beispiel die Leguane auf den Caymans. Die sind die coolsten Socken, die einem da begegnen und
man fühlt sich gleich wie was ganz besonderes, wenn die sich nach dir umdrehen wenn du vorbeiläufst. Muss auch ein sehr entspanntes Leben sein, was die da führen: weißer Strand, kristallklares
Wasser, genug Mücken, um immer satt zu werden, …
Ähnlich geht’s den Hühnern. Wie auf den Cooks bekommen die hier frische Kokosnüsse und wenn man mal an welchen vorbeikommt, stürzen die sich immer wie blöd auf die offenen Hälften und picken wild
drauf los. Sogar die Küken dürfen manchmal schon.
Im Wasser scheint es ähnlich gemütlich herzugehen. Die vorgelagerten Riffe hab ich jetzt in Belize und Grand Cayman gesehen. Bunte Korallenberge und gigantische Stachelrochen gab es schon zu
gucken, sogar einen Feuerfisch und Seeigel und Trompetenfische. Und Seesterne gab es auch schon viele zu bewundern. Wenn die sich wohlfühlen, sind sie ganz weich, wenn man sie hochhebt, werden
sie steinhart. Und einen hat unser Schnorchelmensch uns gefangen, der hat sich beweget wie eine Spinne und war sehr aktiv auf unseren Händen unterwegs. Wunderschön hier; ob lieber Südsee oder
Karibik zum Schnorcheln könnte ich jetzt so spontan gar nicht entscheiden.
Schildkröten hab ich wild leider noch keine gesehen, das steht noch ganz oben auf der Liste. Aber in der Zuchtstation war ich, wo die großen grünen Meeresschildkröten gezüchtet werden – nicht nur
zum Auswildern und Forschen, sondern auch für die Verpflegung der Einheimischen. Das Fleisch soll schmecken wie Rind.
Zu den kulinarischen Höhepunkten bin ich noch nicht gekommen. Das Essen der Crewmesse an Bord ist schon um Welten schlechter als das auf der Prima, aber es gibt einen Essensplan, also kann man sich gedanklich schon morgens drauf einstellen, was man abends erwarten kann.
Übrigens: an Bord merke ich immer, dass Gäste nur mit Beschwerden kommen und nie mit Lob und konstruktiver Kritik - wäre doch auch mal schön, der Tanja euren Senf dazulassen, sonst denkt sie noch, dass gar niemand ihr Geschreibsel jemals liest
Kommentar schreiben
die Bettina (Montag, 06 Februar 2017 18:26)
Tanjalein - das sind ja wieder grandiose shots - und warum bekomme ich gerade das Gefühl irgendwie "falsch" zu sein in einem grauen Friedbärsch bei ungemütlichen 5 Grad oder so? Verdammt - was mache ich falsch. Ich will dieses Wasser - sofort! Und wenn ich Belize schon lese...... Das ist doch wirklich unglaublich......wohlklingend. Mmmmh. Weiter schöne Blogs schreiben und uns Schattengewächse auf die Ferne nähren, bitte. LIebe Grüße von der Bettina
Birgit (Montag, 06 Februar 2017 20:13)
Da kann ich Bettina nur beipflichten: ich will da auch hin, weg von Regen, Matsch und Alltag und dafür Sonne, Strand, klares Wasser. Da fühlt sich wahrscheinlich auch die Arbeit anders an, oder?
Sonja (Mittwoch, 08 Februar 2017 07:49)
Grandiose Bilder: geniesse Landschaft und Meer und Sonne! Hier ist es grau und kalt.
Melanie (Dienstag, 14 Februar 2017 14:55)
Also so wirklich nach Arbeit sieht das nicht aus... :-P