Mehr als ein paar Tage Hamburg wollte ich nicht, also gab es noch einen weiteren Zwischenstop auf dem Weg dahin: Lübeck. Schon wieder so eine hübsche Stadt, wo man vom Großstadtfeeling nichts mitbekommt. So langsam verliebe ich mich wohl doch so richtig in Norddeutschland.
Aus Lübeck kommt das weltbeste Marzipan, aber so allgegenwärtig wie erwartet ist es nicht. Stattdessen wieder eine superschöne Altstadt, mindestens so viel Backstein wie in Schwerin, aber die Häuser nicht ganz so krumm und schief. Durch Zufall bin ich auf Lübecks Gänge und Höfe gestoßen und habe einen ganzen Tag (leider im Regen) mit dem Erkunden der Innenstadt verbracht. Wenn man nicht drauf achtet, fallen sie einem gar nicht auf, die kleinen Durchgänge in Häuserfronten, die auf wunderschöne versteckte Innenhöfe führen. Manchmal sind sie so eng und niedrig, dass man nur im Seitwärtsschritt oder gebückt durchkommt, aber es lohnt sich. In den Höfen glaubt man nicht mehr in einer Großstadt zu sein, hier haben sich ganze kleine Nachbarschaften gefunden, vor jedem Haus wachsen Unmengen Blumen und es steht viel Deko rum und überall sind Stühle und Kaffeetische vor den Haustüren. Wahnsinn! (Aber wie man Möbel und Getränkekisten nach da hinten bringt, hat sich mir nicht ganz erschlossen…bestimmt gibt es irgendwo einen weiteren Eingang, den wirklich nur die Bewohner kennen)
Zur Legende des Teufels (Foto unten): Als die Lübecker die Marienkirche anfingen zu bauen, kaum der Teufel vorbei und fragte "Was baut ihr da?" Sie logen "Ein Wirtshaus", um ihn nicht zu verärgern. Das gefiel dem Teufel gut und er half beim Bauen. Als ihm klar wurde, dass es eine Kirche werden sollte, wurde er böse, nahm einen großen Steinklotz und wollte die Kirche zerstören. Doch die Lübecker sagten "Schau, wir bauen direkt nebenan wirklich ein Wirtshaus", und so ließ der Teufel den Steinklotz fallen und freute sich auf die sündigen Trinker. Noch heute liegt der große Steinklotz vor der Marienkirche und mit ihm eine süße Statue des wohlgesonnenen Teufels.
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