Popowackel und Kniegeschlenker

Hallöchen liebe Leute, da bin ich wieder! Ihr könnt euch ja gar nicht vorstellen, welch anstrengende Woche ich gerade hinter mir habe: ich musste Hula lernen, mit Kokosnüssen kämpfen, mich von tropischen Fischen beschnuppern lassen, Perlen bestaunen, einheimischen Geschichten lauschen, in der Sonne liegen und sooo viel shoppen – schrecklich, ich sag's euch ;)

Die Hotel-Empfangsdame
Die Hotel-Empfangsdame

Meine Eltern sind wieder auf dem Heimflug mit einer Woche typisch touristischer Cook-Erinnerungen im Gepäck und ich freue mich, dass ich endlich dazu kam, die ganzen Sachen selbst auszuprobieren, die ich unseren Kunden im Büro immer buche.
Am Freitag kamen meine Eltern mit dem ersten Nachmittagsflug in Rarotonga an, es war alles ziemlich hektisch und weil die Hotelshuttlefahrerin es eilig hatte, blieb keine Zeit für das große Wiedersehen am Flughafen und das musste auf später verschoben werden. Weil ich aber mein Hybridfahrrad für die ganze Woche gemietet habe, war das kein Problem, mit viel Getöse mal eben die Straße runter zum Hotel zu radeln.

Blumenketten-Bastel-Kit
Blumenketten-Bastel-Kit

Ich habe sogar eigene Blumenarmbänder gemacht (für ganze Ketten war ich zu faul), aber scheinbar braucht man dazu doch ein bisschen blumiges Wissen, denn offenbar hatte ich die falschen Blüten und bis nachmittags waren alle zusammengebappt und nicht mehr schön. Dafür habe ich aber dann Blumenketten von Jane von Raro Tours bekommen und so konnten meine Eltern auch gut beduftet und mit umnebeltem Kopf ins Hotel gebracht werden.

 

Die Bar im Hotel wurde noch am selben Tag eingeweiht mit drei sehr leckeren und sehr alkoholischen hübschen Cocktails auf leeren Magen – beim Abendessen waren wir dementsprechend gut drauf. ;)
Nach achteinhalb Monaten ohne Mama und Papa in der näheren Umgebung, war das eine schöne Abwechslung und das gute Essen die ganze Woche war wirklich nötig. Man gewöhnt sich ja an die Mikrowellenkost, die zu 90% aus Nudeln irgendeiner Art besteht, aber man freut sich doch sehr über die wohlverdiente Abwechslung: Nudeln aus Topf und Pfanne und hin und wieder Fisch.

DAS ist Inselleben
DAS ist Inselleben

Auch den Sonnenuntergang haben wir gleich abends angeschaut. Der ist besonders schön zu sehen vom Hotel aus und noch besonderer wenn man währenddessen in einer breiten Hängematte zwischen zwei Palmen am Strand hängt. Also so was im Garten hätte schon echt was!
Ganz cool ist auch, dass die Lagune vor dem Strand dort besonders fischreich ist und wenn man knietief im badewannenwarmem Wasser steht, sieht man schon knallgelbe und blaugestreifte und lila glänzende Tropenfische um einen rumwuseln. Ziemlich beeindruckend.

Weil wir alle so überglücklich waren, wieder vereint zu sein, konnte uns nicht mal der hoteleigene Papagei die Stimmung vermiesen, der nie mit uns reden wollte, obwohl wir doch so freundlich waren. Naja, wer nicht will, der hat schon. Dafür haben meine Geckos und Echsen meine Eltern gleich freudestrahlend und schwanzwedelnd in ihrer Heimat begrüßt, als sie zum ersten Mal im Bunker zu Besuch waren. So gehört sich das ja auch, wo ich mich doch auch immer so freue, wenn mir einer von ihnen in der Dusche oder beim Aufräumen über den Weg läuft.

Punanganui Market
Punanganui Market

Samstag war natürlich Markttag und endlich hatte ich jemanden dabei, der die hundertfachen Möglichkeiten, einen Pareo zu binden, genauso faszinierend findet wie ich. Sogar Papa konnten wir begeistern und er ist um ein superhübsches Inselhemd reicher. Zum Waffelessen haben wir es nicht geschafft, aber immerhin gab es den ein oder anderen Smoothie und eine (meine erste) „Drinking Nut“ - eine Kokosnuss, in die oben ein kleines Loch geschlagen und dann ein Strohhalm gesteckt wird. Arg viel kann man von dem puren Kokoswasser aber nicht trinken; wenn der Magen nicht dran gewöhnt ist, kann es zu einer fiesen Verstimmung kommen.

Hula am Punanganui Market
Hula am Punanganui Market

Zum ersten Mal sah ich auch das Unterhaltungsprogramm, das offenbar immer um die Mittagszeit auf den Punanganui Markets stattfindet: viele kleine und ein paar wenige große Mädels, die in voller Inselmontur zu lauter Trommelmusik den Hula tanzen und dabei mit den Hüften wackeln als würde ihr Leben davon abhängen. Selbst die kleinste der Tänzerinnen (die war vielleicht vier oder so) hat das schon richtig gut gemacht und da war es dann auch völlig egal, dass sie die Choreographie nicht konnte. Passend zu dem Hüftgewackel der Frauen wackeln die männlichen Tänzer mit den Knien, das ist auch höchst faszinierend und toll zuzuschauen.

Te Vara Nui Cultural Village
Te Vara Nui Cultural Village

Am Dienstag gab es dann gleich noch eine Portion davon. Nach superleckerem Inselbüffet schauten wir der Show im Te Vara Nui Village zu. Da ist ein angelegter kleiner See mit zwei Restaurants auf beiden Seiten, deren Tische raus aufs Wasser schauen. In der Mitte des Sees ist eine kleine Insel mit einem palmwedelgedeckten Häuschen und um die 20 Tänzer und Tänzerinnen zeigen dort, was sie drauf haben. Ziemlich krass. Die Musik dazu kommt von einer Trommelgruppe, die teils auf Trommeln und teils auf ausgehöhlten Baumstämmen rumhämmern und das in einem Tempo, dass einem schon vom Zuhören die Handgelenke schmerzen.

Rosé-Sekt mit Passionsfrucht-Innenleben...mmmh!
Rosé-Sekt mit Passionsfrucht-Innenleben...mmmh!

Während der Show wird die Geschichte der ersten Ankunft auf Rarotonga erzählt, aber das geht neben den ganzen hübschen Menschen im Bastrock und Kokosbikini ziemlich unter. In Kurzform gab es einen Häuptling und ein anderer kam und wollte seine Tochter und zum Schluss sind alle glücklich und wurden zu dem Raro, das man heute kennt. Oder so. Weiß auch nicht mehr genau, die Wackel-Knie und Schwing-Hüften waren einfach viiiel spannender und Geschichtsunterricht war ja noch nie so meins ;)

Zum Mittagessen ging es am Wochenende natürlich zu Trader Jack's, DER Kultkneipe der Insel. Da geht jeder hin und als wir hinkamen, sah es auch aus wie die typische runtergekommene Kneipe, die man als Tourist eher meidet. Naja, jetzt waren wir eben schon mal da. Das Restaurant ist über der Kneipe und da ist plötzlich gar kein Kneipenfeeling mehr, sondern sehr schönes Restaurant mit leckerem Essen auf einer Terrasse über der Avarua Foreshore mit tollem Ausblick. Typisches Beispiel, wie gut der erste Eindruck doch täuschen kann.

Nach der Show wurden Leute aus dem Publikum in den Gang zwischen den Tischen gebeten zum Mittanzen. Es hieß, auf Maori heiße Kopfschütteln „Ja“ und Nicken auch. Also keine Chance. Und natürlich musste ich auch. Ziemlich kompliziert mit dem Po wackeln und dann um die eigene Achse drehen und dann noch mit den Händen diese seltsame Winkbewegung machen...da war alles zu viel für mich und ich habe beschlossen, dass ich mich beim Limbo deutlich besser angestellt und  nicht ganz so fehl am Platz gefühlt habe...
Jetzt wissen wir das auch, aber da von einer gebürtigen Nicht-Insulanerin sowieso niemand erwartet, das zu können, ist's ja eigentlich auch egal. :D


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