Wie versprochen gibt es heute Bericht und Fotos vom Roadtrip zum Wallaman Fall, dem mit 287m höchsten einstufigen Wasserfall in ganz Australien. Die anderen drei Deutschen Olga, Lisa und Andreas und die Schweizerin Rahel und ich sind losgefahren mit Buttercup, immer den Bruce Highway entlang Richtung Norden. Jetzt habe ich auch Ingham gesehen, sieht ganz nett aus da.
Die Fahrt war ganz lustig. Buttercups Beifahrertür kann man ja nicht abschließen, deswegen wollte ich das bei Glenn in der Werkstatt richten lassen, aber leider war das Teil dann doch nicht da wie erwartet. Und Glenn hatte ja schon das ganze Innere der Tür rausgenommen und wollte das nicht mehr reinbauen ohne das Teil. Also hat er die Tür von innen mit einem langen Seil an den Beifahrersitz geknotet und man kann den Sitz jetzt erstmal nicht verstellen, das Fenster nicht aufmachen und hat nicht wirklich viel Beinplatz. Also mussten alle fünf Insassen Buttercup durch die Fahrertür betreten, es war ein ziemliches Gewurschtel, aber es hat dann doch irgendwie geklappt :)
Nach Ingham geht eine kleinere Straße ab (etwa wie ne deutsche Bundesstraße), auf der man durch riesige Zuckerrohrfelder fährt und immer neben ganz engen Schienen her, auf denen die Ernte in die
Stadt transportiert wird. War auf jeden Fall ne ganz hübsche Strecke zum Fahren.
Als die Zuckerrohrfelder vorbei waren, ging es nahtlos über in Outback-ähnliche Kuhherden mit ziemlich abgemagerten Kühen und Kälbern, die an der Straße grasten und deren Fladen man regelmäßig
ausweichen musste.
Weiter ging es über eine winzige, meist einspurige Straße den Berg rauf. Wenigstens noch geteert, bald war es mehr Schotter, aber Buttercup kam gut damit zurecht. Besonders aufregend war, wie
bereits im letzten Blog erwähnt, die kurze Strecke über Sand aber mit viel Anlauf und viel Anfeuern hat das super geklappt.
Endlich waren wir dann irgendwann oben angekommen, die Schilder begrüßten uns erst im Queensland State Forest, dann im Girringun National Park und kurz drauf am Wallaman Fall. Ein 2km-langer Weg – oder besser: Pfad – führt da den Berg wieder runter zum Becken unter dem Wasserfall. Wir hatten mit einer halben Stunde gerechnet, aber die Schilder sagten uns, wir müssten 2-3 Stunden für einen Weg einplanen. Weil es schon nach Mittag war, waren wir erst unentschlossen – man will ja vor der Dämmerung wieder oben sein und außerdem war mir nicht so wohl dabei, die engen Straßen bei Dunkelheit runterzufahren. Aber wie sich herausgestellt hat, lagen wir mit der halben Stunde doch ganz gut, sind runtergeschnauft und unten über scharfkantige und glitschige Felsbrocken Richtung Wasser geklettert und saßen dann im angenehmen Tröpfchenregen, der vom Wasserfall aus rüberwehte.
Hoch dauerte es erstaunlicherweise auch nicht arg viel länger, aber meine Güte, waren wir fertig als wir oben waren! Mir tut seither alles weh – vorgestern bin ich kaum die Treppen daheim
raufgekommen :D
Als wir oben wieder beim Aussichtspunkt ankamen, haben wir noch zwei andere Deutsche aus Berlin getroffen (Ich sags ja – immer diese Deutschen…) und haben von denen ein bisschen Jackfruit
probieren dürfen. Foto hab ich leider vergessen, aber ihr könnt ja mal googlen. Offenbar gehört die Jackfruit zu den ältesten Früchten der Welt. So sieht sie auch aus – als wären davon schon die
Dinos satt geworden. Die können riesig werden diese Früchte, haben kleine Höcker überall auf der Schale und sind innendrin gelb und glitschig. Wenn man die Trennwände mit dem Taschenmesser
durchschneidet, fühlt sich das an als würde man ne Sehne durchschneiden, so ganz zäh und glitschig. Das Fruchtfleisch muss man drunter rauspulen und es schmeckt irgendwie ein bisschen nach
Pudding, aber ekliger Pudding. Und es riecht nicht gut. Man hat den Gestank dann noch stundenlang an den Fingern…
Irgendwann sind wir dann wieder losgetuckert, den Berg runter, über den Sandhügel und durch die Kuhherden und Zuckerrohrfelder. Etwa auf halben Weg zwischen Ingham und Townsville gab es Schilder mit Werbung für „The Frosty Mango“, eine Eisdiele. Und es war ja Sonntag und kurz vor 18 Uhr. Aber mit mehr Glück als Verstand sind wir um fünf vor sechs auf den Parkplatz gedüst und der nette Mensch dort hat nur gerufen „jaja, kommt nur rein, wir sind grade noch so offen.“ Yeay!! Und das war echt gutes Eis, die machen das alles selbst, haben also ganz viel Fruchteis aus dem einheimischen Tropenobst. Und ein Zeitungsartikel an der Tür sagte uns, dass Queensland’s No.1-Ice Cream hier gemacht wird!
Mit der Dunkelheit sind wir in Townsville angekommen, und ich muss schon sagen – es war echt schön, mal rauszukommen mit anderen Leuten und mal was anderes zu sehen als die Stadt.
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